Hallo Hendrik, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Du hast eine beeindruckende Zeit bei den bws Steinbruchbetrieben hinter dir. Kannst du uns erzählen, wie alles begonnen hat?
Gerne! Alles begann schon in meiner Kindheit. Mein Vater war LKW-Fahrer, und ich bin oft mit ihm mitgefahren. Dadurch war ich häufiger in der bws und habe früh ein Interesse an der Arbeit im Steinbruch entwickelt. Später habe ich immer wieder Ferienjobs bei der bws gemacht – die waren auch nicht schlecht bezahlt. Das hat mir viel Spaß gemacht und mich in meiner Entscheidung bestärkt, in dieser Branche zu bleiben.
Du hast 2019 eine Ausbildung zum Aufbereitungsmechaniker Fachrichtung Naturstein begonnen. Wie verlief deine berufliche Laufbahn danach?
Nach meiner Ausbildung wurde ich 2022 fest angestellt und arbeitete als Geselle. In dieser Zeit habe ich auch meinen Schweißerschein gemacht. Aber ich wusste, dass ich noch mehr erreichen wollte. Schon immer hatte ich den Wunsch, mehr Verantwortung zu übernehmen und mich weiterzuentwickeln. Daher entschied ich mich, den Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK zu machen.
Was hat dich dazu inspiriert, den Industriemeister zu machen, und wie verlief der Prozess?
Es gibt nicht viele Möglichkeiten in meinem Bereich, sich weiterzubilden, wenn man in der Werkstatt bleiben möchte. Der Industriemeister war für mich die beste Option. Ich bin einfach mal zu Bernhard, unserem Betriebsleiter, gegangen und habe gefragt, ob diese berufliche Fortbildung möglich sei. Er war sofort begeistert und hat das mit unserer Personalabteilung in der bmk Unternehmenszentrale in Talheim abgestimmt. Die Unterstützung war großartig, und so konnte ich alle notwendigen Unterlagen und Infos sammeln, mich anmelden und jetzt mache ich den Kurs.
Wie sieht dein Ausbildungsplan aus und wie finanzierst du diese Weiterbildung?
Ich mache die Weiterbildung in Vollzeit bei den Eckert Schulen. Für diese Zeit hat mich mein Arbeitgeber freigestellt. Zuerst bin ich acht Wochen hier am Standort Heilbronn, danach ist eine Prüfung. Dann geht es für 25 Wochen zur Fortbildung nach Regensburg, wo ich eine kleine 1-Zimmer-Wohnung am Campus habe. Finanziell bekomme ich BAföG und arbeite noch auf Minijob-Basis samstags hier im Werk. So komme ich über die Runden und habe auch noch Spaß dabei. Die Kursgebühren von ca. 5.000 Euro inklusive Ausbilderschein übernimmt mein Arbeitgeber. Das ist sehr großzügig.
Welche Inhalte erwarten dich in deiner Meisterausbildung und worauf freust du dich am meisten?
In der Meisterausbildung vertiefen wir alles, was ich schon in der Ausbildung gelernt habe, aber viel genauer und detaillierter. Zunächst geht es um gesetzliche Grundlagen und betriebswirtschaftliches Handeln sowie um naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten. In Regensburg geht es dann an die Technik, Organisation sowie um Führung und Personal. Am meisten freue ich mich auf die Technik, weil mir das am meisten liegt. Hier stehen Betriebstechnik, Fertigungstechnik sowie Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik auf dem Plan. Theorie muss man lernen, Praxis muss man können.
Was sind deine langfristigen Ziele nach der Meisterausbildung?
Ich möchte mehr Verantwortung im Anlagenbereich übernehmen und zukünftig auch andere ausbilden. Teil meiner Meister-Ausbildung ist auch die Ausbildereignung. Es wäre toll, wenn ich andere junge Leute auf ihrem Weg begleiten und ihnen eine gute Ausbildung bieten könnte.
Wie siehst du deine Zukunft bei BWS und am Standort Gundelsheim?
Ich hoffe sehr, dass der Standort Gundelsheim als mein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Ich kenne das Team seit ich 13 bin, lebe hier und habe eine kurze Anfahrt. Es ist sehr familiär bei uns, wir unternehmen viel zusammen und das Arbeitsklima ist großartig. Ich bin optimistisch, dass wir alle Genehmigungen erhalten und weiterhin die regionale Bauindustrie und Privatkunden von Gundelsheim aus beliefern können. Nachhaltigkeit ist uns wichtig, und wir achten darauf, klimagerecht aufzuforsten. Zudem hat mir mein Arbeitgeber eine Rückkehr nach der Fortbildung garantiert.
Hast du abschließend einen Rat für andere, die über eine berufliche Weiterbildung nachdenken?
Auf jeden Fall! Ich würde jedem ans Herz legen, sich über eine Aufstiegsfortbildung Gedanken zu machen. Egal ob wie beim Industriemeister in Vollzeit in 8 Monaten oder berufsbegleitend, man wird hier in der Gruppe und durch öffentliche Förderungen voll unterstützt. Es kann einen nur weiterbringen. Man sollte die Chance nutzen, wenn sie sich bietet.
Vielen Dank, Hendrik, für dieses inspirierende Gespräch. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Meisterausbildung und für deine Zukunft bei bws.
Vielen Dank!